The Sound of...

The Sound of...

    Mit hintergründigen Beiträgen und einer kritischen Perspektive geht "The Sound of..." der Frage nach, inwiefern sich gesellschaftspolitische Prozesse und Veränderungen in der Musik widerspiegeln bzw. inwiefern die Musik auch selbst Einfluss auf eben diese Prozesse nimmt. Pro Sendung wird ein thematischer Schwerpunkt gesetzt. Der geographische und historische Bezugsrahmen ist dabei bewusst offen gehalten und variiert so von Sendung zu Sendung.  

Weißenoher und Gräfenberger zeigten Geschlossenheit gegen Nazis

Empört und entschlossen hatten die EinwohnerInnen des mittelfränkischen Weißenburgs auf die Nachricht reagiert, dass der miltante Flügel der NPD ein Teil des ehemaligen Klostergeländes angemietet habe, um dort einen sogenannten "Frankentag" abzuhalten. Mit viel Energie und Spontaneität und im Schulterschluss mit dem Bürgerforum des nahegelegenen Gräfenbergs organisierten sie zeitgleich zum rechtsradikalen Treffen ein Fest für Demokratie und gegen faschistische Hetze. Rund 1500 Menschen folgten der Einladung.

Mit Sprüchen wie "Ruhm und Ehre der Wehrmacht" oder "Antifaschismus ist keine Meinung, sondern eine Geisteskrankheit" auf ihren Transparenten, zeigten die angereisten Rechten wie es mit der demokratischen Gesinnung der "Nationaldemokraten" bestellt ist. Der "Nationale Frankentag" war im Zuge heftiger innerparteilicher Auseinandersetzungen als Konkurrenzveranstaltung zum"Bayerntag" der NPD organisiert worden, der zeitgleich im schwäbischenGünzburg stattfand.

Nachdem die NPD seit geraumer Zeit mit ständigen Aufmärschen den Ort Gräfenberg terrorisiert hatte, sollte es nun das kleinere Weißenohe treffen. An Zufall mag man freilich kaum glauben, grenzt das angemietete Gelände doch direkt die Privatwohnungen der AktivistInnen Michael Helmbrecht und Karin Bernhart vom Bürgerforum Gräfenberg an. Doch innerhalb einer Woche
organisierten die EinwohnerInnen des Orts breiten Widerstand. Ihr Fest glänzte mit Vielfalt, in der sich Geschlossenheit ausdrückte: Der örtliche Gesangsverein trat auf, danach eine Hardcoreband, gefolgt von Reden des Bamberger Erzbischofs, der Nürnberger, Erlanger und Fürther Antifa, dem Wunsiedler Bürgermeister und vielen anderen. Nur für einen der Redner wollte sich keine Hand zum Applaus rühren: "Antifa hau ab" hatte der CSU-Ortsvorsitzende Dieter Körzendörfer von der Bühne gerufen - und erntete nur Pfiffe und Buh-Rufe. Doch der Weißenoher CSU-Chef ist sogar in der eigenen Partei isoliert. Seine Stellvertreterin hatte angesichts ähnlich lautender Äußerungen im Vorfeld, die sich auch gegen das Bürgerforum richteten, ihr Amt niedergelegt.

Michael Helmbrecht vom "Bürgerforum Gräfenberg" war über die Unterstützung und den angesichts der kurzen Planungszeit riesigen Erfolg begeistert. Mit ihm sprach Radio Z:

 

 
AutorIn: | Format: | Dauer: Minuten

 

Dein Kommentar

Email:
BesucherInnen-Kommentare

Playlisten

Keine Playlisten
x
%s1 / %s2